Einzelprojekt

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Antipsychotika bei der Behandlung von Schizophrenie

Förderkennzeichen: 01KG2415
Fördersumme: 228.448 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Stefan Leucht
Adresse: Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Ismaninger Str. 22
81675 München

Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung, die mit einem hohen Maß an Beeinträchtigung verbunden ist. Antipsychotika sind die primäre pharmakologische Behandlung, können aber zu verschiedenen Nebenwirkungen führen, von denen viele von der Dosierung abhängen. Die derzeitigen Leitlinien unterscheiden nicht zwischen Frauen und Männern und empfehlen für beide die gleiche Dosierung von Antipsychotika. Aber Frauen haben im Durchschnitt eine geringere Körpergröße, neben anderen möglichen physiologischen Unterschieden. Infolgedessen könnten Frauen unnötig hohen Dosen ausgesetzt sein und ausgeprägtere Nebenwirkungen erfahren. Die potenziellen Unterschiede in der Art und Weise, wie Frauen und Männer auf die Einnahme von Antipsychotika reagieren, sind jedoch noch nicht klar. Dies liegt zum Teil daran, dass die meisten bisherigen Einzelstudien über keine ausreichende statistische "Power" verfügen, um sie zu untersuchen und ihre Ergebnisse nicht nach Geschlecht getrennt haben, was es schwierig macht, ihre Ergebnisse zu kombinieren. Daher ist eine Dosis-Wirkungs-Netzwerk-Metaanalyse geplant, die auf der Grundlage einer großen Anzahl repräsentativer, individueller Daten von etwa 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern beruht, um die Unterschiede zwischen Frauen und Männern mit Schizophrenie in Bezug auf Wirksamkeit, Verträglichkeit und Dosierung von Antipsychotika zu untersuchen. Das Projekt hat ein großes Potenzial, in die Erstellung von Leitlinien und die Behandlung von Menschen mit Schizophrenie einzufließen. Das Projekt wird in Kooperation mit nationalen und internationalen Erfahrungsexperten und Organisationen durchgeführt, einschließlich der Patientenorganisation "Bündnis für psychisch Erkrankte", der Angehörigenorganisation "Angehöriger psychisch Kranker" sowie relevanten Patientengruppen des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit am Standort München- Augsburg, um sicherzustellen, dass die Perspektive der Betroffenen in allen Phasen einbezogen wird.