Eine Behandlungsoption für Krebserkrankungen des Magen-Darm-Trakts ist die chirurgische Entfernung der Tumore. Mit einer Forschungspartnerschaft priorisiert Dr. Magdalena Holze gemeinsam mit ihrem Team die wichtigsten geschlechtersensiblen Forschungsfragen.
1. Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrem Projekt SAGE-PSP?
Unser Ziel ist es, die individuelle chirurgische Versorgung für Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der Leber oder der Bauchspeicheldrüse zu verbessern. Rund um die chirurgische Behandlung gibt es viele Herausforderungen, die zwischen Frauen und Männern unterschiedlich sein können, wie zum Beispiel Risikofaktoren, intraoperative Aspekte als auch die Erholung nach der Operation.
Bisher stehen im Bereich der chirurgischen Onkologie jedoch nur wenige wissenschaftliche Daten zur Verfügung, um diese Aspekte umfassend zu verstehen und damit auch im klinischen Alltag berücksichtigen zu können. Unsere Forschungspartnerschaft SAGE-PSP soll dazu beitragen, die Forschung in diesem Bereich voranzutreiben − und so die chirurgische Versorgung besser an geschlechtsspezifische und individuelle Bedürfnisse der Erkrankten anzupassen. Das Ziel des Projektes ist es, aktuelle offene Forschungsfragen zu diesem Thema zu identifizieren und zu priorisieren, damit zukünftige Studien bald neue Erkenntnisse auf diesem Gebiet liefern können.
Dr. Magdalena Holze
Universitätsklinikum Heidelberg
2. Wie gehen Sie dabei vor?
Wir haben für unser Projekt die Methodik der Forschungspartnerschaften ausgewählt, welche die verschiedenen Gruppen des chirurgischen Behandlungspfades in das Forschungsprojekt mit einbezieht. So können wir sicherstellen, dass die Wünsche und Bedürfnisse aller Betroffenen in die Ergebnisse des Projektes mit einfließen.
Alle relevanten Gruppen − Patientinnen und Patienten, Angehörige, Pflegende sowie Gesundheitsexpertinnen und -experten – werden gemeinsam in einem transparenten Prozess die wichtigsten Fragen zu geschlechtssensiblen Aspekten in der chirurgischen Onkologie erarbeiten und damit die Grundlage für zukünftige patientenrelevante Forschungsprojekte schaffen.
Geleitet wird das Projekt von einer Lenkungsgruppe mit Patientinnen und Patienten, Angehörigen sowie Klinikerinnen und Klinikern. Unterstützt wird sie unter anderem vom Patientenbeirat des Studienzentrums der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
3. Bitte vervollständigen Sie für uns den folgenden Satz:
„Im Jahr 2035 wird der Gender Data Gap …“
… deutlich geringer sein. Viele neue Forschungserkenntnisse werden zu geschlechtssensiblen Aspekten in der Medizin vorliegen und es uns ermöglichen, diese systematisch in den klinischen Alltag zu integrieren. So werden wir das Konzept einer personalisierten Medizin auch hinsichtlich des Geschlechts erfolgreich etablieren können.