Einzelprojekt

Deutsche Steinstudie: eine randomisierte kontrollierte Studie zum Vergleich von Endoskopie und Stoßwellentherapie zur Behandlung von Steinen des oberen Harntraktes

Förderkennzeichen: 01KG2406
Fördersumme: 2.826.075 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2029
Projektleitung: Prof. Dr. Martin Schönthaler
Adresse: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Freiburg, Department Chirurgie, Klinik für Urologie
Hugstetter Str. 55
79106 Freiburg im Breisgau

In Deutschland ist jede(r) Zehnte mindestens einmal im Leben von Harnsteinen betroffen. Diese können stärkste Schmerzen und Langzeitfolgen wie Bluthochdruck und Verlust der Nierenfunktion verursachen. Vielfach werden wiederholte Behandlungen notwendig. Seit den 1980er Jahren wurde die Behandlung von Harnsteinen durch verschiedene sogenannte "minimalinvasive" Methoden stetig verbessert. Diese Techniken ermöglichen den Zugang zum Körper mit einem Spiegelungsgerät und Kamerasystem über einen kleinen Hautschnitt oder bestehende Körperöffnungen. Daneben gibt es die Stoßwellentherapie (SWL) durch Druckwellen, die von außen auf den Stein gerichtet werden. Alle Behandlungsformen haben Vor- und Nachteile. Unter anderem kann die SWL beispielsweise eine Nierenkolik durch die entstehenden Steinteilchen verursachen. Darüber hinaus scheint die Rate vollständiger Steinentfernungen mit dieser Methode geringer zu sein als bei den endoskopischen Behandlungen. Allerdings können diese schwere Verletzungen des Harnleiters und der Niere verursachen. Obwohl hierzu schon zahlreiche Studien durchgeführt wurden, ist immer noch unklar welche dieser Therapien für welche Patientinnen und Patienten die beste ist. Die Studie wurde gemeinsam mit Betroffenen konzipiert. In der Studie sollen die genannten Therapien hinsichtlich der wichtigsten von den Patientinnen und Patienten vorgeschlagenen Ergebnisparameter verglichen werden. Dazu gehört die höchstmögliche Steinfreiheitsrate, um zukünftige wiederkehrende Schmerzen und Behandlungen zu reduzieren. Darüber hinaus betonten die Patientinnen und Patienten die Bedeutung eines sicheren und schonenden Eingriffs bei möglichst kurzer Behandlungszeit. Die geplante Studie mit über 630 Patientinnen und Patienten wird an 13 Krankenhäusern durchgeführt und erfüllt höchste Kriterien wissenschaftlicher Standards. Für die Teilnehmenden der Studie entstehen im Vergleich zu einer Behandlung außerhalb einer Studie nur sehr geringe Mehrbelastungen.