| Förderkennzeichen: | 01KD25006 |
| Fördersumme: | 49.800 EUR |
| Förderzeitraum: | 2025 - 2026 |
| Projektleitung: | Dr. Jan Vorwerk |
| Adresse: |
Universität zu Lübeck, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Hämatologie und Onkologie Ratzeburger Allee 160 23562 Lübeck |
Clonale Hämatopoese (CHIP) bedeutet, dass sich im Blut eines Menschen bestimmte Zellen vermehren, die altersbedingte genetische Veränderungen (Mutationen) tragen, beispielsweise in den Genen TET2 oder JAK2. Ursprünglich dachte man, dass CHIP hauptsächlich das Blutsystem betrifft. Heute weiß man, dass es vermutlich auch den Verlauf von Krebserkrankungen (soliden Tumoren, z. B. in Lunge oder Darm) beeinflusst, etwa indem es Entzündungen verstärkt oder die DANN-Reparatur beeinträchtigt. Im Projekt "CHIP-MAPS" wird untersucht, ob CHIP als Biomarker – also als molekularer Anzeiger – dienen kann, um die Prognose bei Krebs besser abzuschätzen und Therapien gezielt auszuwählen. Dazu werden rückblickend Daten von mehreren hundert Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen analysiert, deren Gene bereits untersucht wurden. Dabei werden bekannte CHIP-Gene auf Mutationen geprüft und diese mit der Überlebenszeit, genetischen Tumormerkmalen und Therapieergebnissen verglichen. Ziel ist es, festzustellen, ob CHIP-positive Patientinnen und Patienten ungünstigere klinische oder molekulare Eigenschaften haben. Die Ergebnisse sollen direkt in der Klinik Anwendung finden: Der CHIP-Status wird in Zukunft standardmäßig in Tumorkonferenzen (Molecular Tumor Boards) berücksichtigt und in bestehende Computersysteme integriert. Zudem sind wissenschaftliche Veröffentlichungen und Konzepte für Folgestudien geplant, um Therapieentscheidungen bei CHIP-positiven Patienten zu verbessern. CHIP-MAPS nutzt somit erstmals bislang wenig beachtete genetische Informationen, um die personalisierte Krebsmedizin weiterzuentwickeln.