Förderkennzeichen: | 01KD25004 |
Fördersumme: | 49.950 EUR |
Förderzeitraum: | 2025 - 2026 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Sebastian Wicha |
Adresse: |
Universität Hamburg, Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Fachbereich Chemie, Institut für Pharmazie Bundesstr. 45 20146 Hamburg |
Busulfan ist ein häufig eingesetztes Zytostatikum im Rahmen der Konditionierung vor allogener Stammzelltransplantation (allo-HSCT). Aufgrund seiner engen therapeutischen Breite und starken interindividuellen Schwankungen in der Pharmakokinetik (PK) ist die präzise Dosierung entscheidend. Der therapeutische Bereich wird über die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) definiert. Eine Über- oder Unterexposition ist mit schwerwiegenden Risiken wie Toxizität, Graft-versus-Host-Erkrankung oder Rezidiv verbunden. Dennoch erreichen unter Standarddosierung nur ca. 25% der Patientinnen und Patienten den optimalen AUC-Bereich. Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) ist etabliert, aber aufwendig und belastend. Das Model-Informed Precision Dosing (MIPD) nutzt populationspharmakokinetische (PopPK) Modelle, um mit wenigen Blutproben individuelle Dosierungen zu berechnen. Es bietet höhere Präzision bei geringerer Belastung und berücksichtigt zeitabhängige PK-Veränderungen. Ziel des Projekts ist die externe Validierung bestehender Busulfan-PopPK-Modelle anhand unabhängiger Patientendaten. Es soll identifiziert werden, welches Modell oder welche Modellkombination die Zielpopulation am besten beschreibt. Zusätzlich wird der Einfluss von Deferasirox – einem Eisenchelator, der die Busulfan-Exposition erhöht – untersucht. Da derzeit kein Modell diese Wechselwirkung adäquat abbildet, wird ein neues PopPK-Modell entwickelt. Das Projekt legt die Grundlage für die Integration validierter Modelle in eine benutzerfreundliche Software zur individualisierten Busulfan-Therapie und trägt so zur Verbesserung der Sicherheit und Wirksamkeit bei.